wenn uns die studentin auf der party per „sie“ anredet.
brogdingnagg - 17. Mär, 08:43
warum müssen kleine kinder eigentlich jeden infekt aus dem kindergarten mit nach hause nehmen, können‘s nicht mal einen dort lassen? warum muss man den nachwuchs eigentlich zu mindestes drei oder eher noch mehr ärzten schleppen, bis endlich mal einer eine vernünftige diagnose äußert, könnte nicht gleich der erste auf die gute idee kommen? und dann, warum dauert‘s eigentlich mindestens sechs wochen bis endlich ein arzt zeit hat, dem kleinen die rachenmandeln zu entfernen, kann der das nicht früher machen? und warum kann die op-freigabe für den „kleinen routineeingriff“ eigentlich nicht gleich im spital gemacht werden, warum muss der kleine da noch zwei weitere warteräume durchsitzen?
und wenn dann endlich all die hürden genommen sind - warum wird eigentlich erst im op die temperatur des schon ziemlich benebelten kleinen patienten gemessen, kann das nicht schon gemacht werden, bevor das „alles-wurscht-zäpfchen“ verabreicht wird?
und warum in aller welt muss der alte ausgerechnet heute fieber bekommen, womit die lang erwartete op natürlich hinfällig ist? warum will er seine rachenmandeln eigentlich unbedingt behalten und mit ihnen weiter dahinschnarcheln, ohne die dinger wär‘s sicher erholsamer?
lauter fragen, die man sich als elternteil besser nicht stellt - der frust wäre nur noch größer.
brogdingnagg - 15. Mär, 21:08
wir befinden uns mitten (?) im selbstversuch zur empirischen beantwortung der frage: wie lange können sich 5 menschen immer wieder selber anstecken, sodass durchgehend mindestens einer krank ist? - aktueller stand: 15 tage! - und wir sind noch lange nicht alle gesund, nein, es waren noch nicht mal alle dran mit krank sein!
der dreijährige hat aus irgendeiner fernsehsendung seinen neuen kampfschrei abgeschaut: „Backmischung!“
auch das angebot einen namen für den neuen kleinen aquariumsbewohner auszuwählen, wird vom jüngsten hochpoetisch umgesetzt: „koste-meine-milch“ schwimmt jetzt sichtlich stolz durch den wohnzimmerteich...!
brogdingnagg - 14. Jan, 22:01
brogdingnagg - 15. Jul, 08:46
am anfang war die idee...
... dann war's eine weile lang recht mühsam ...
... aber alles wird irgendwann einmal fertig!
to be continued ...
brogdingnagg - 16. Apr, 23:51
Leonard Cohen, hat eine neue platte: Live in London - unbedingt anhören! - ganz eindringliche Empfehlung!
nur dabei gewesen zu sein ist (war) noch besser (24. September o8, Wiener Konzerthaus, fantastic!)
Im just paying my rent every day
Oh in the tower of song
brogdingnagg - 4. Apr, 23:40
„Wartens ein Momenterl, der Herr Griese hilft Ihnen gleich.“ sagte die gachblonde Kassenbuchschreibkraft, die wohl meine Ratlosigkeit bemerkt hatte. Und wirklich, schon kam Herr Griese um die Ecke spaziert, wartete geduldig, bis die Rücksitze umgeklappt waren und meinte dann beruhigend „is eh net so schwer!“. Naja, wenn der das sagt. Schließlich hatte er das Ding offenbar ganz alleine auf den Rollwagen gehievt, während mir die Gachblonde mein ganzes Erspartes abgeknöpft hat. Und von der Statur her wirkte der hilfsbereite Herr Griese eigentlich eher harmlos ...
Eine knappe halbe Minute später hätte mir das riesen Trum von einer Holztüre beinahe den Fuß zermalmt, als es, voller Verve hoch- und vom Wagen gehoben, einige Augenblicke später sein wahres Gewicht voll entfaltend, ungewollt schnell wieder Richtung Erdmittelpunkt sauste. „Eh net schwer ...?“
Irgendwie schafften wir, pardon, schaffte Herr Griese es dann aber doch, die Tür ins Auto zu wuchten.
Super - wir haben eine neue, super-stylische Holz-Eingangstür zum Ausverkaufspreis!
Allerdings ist Herr Griese leider nicht mitgefahren, wie bekomm ich das vermaledeite Ding jetzt bloß aus dem Auto wieder heraus...!?
brogdingnagg - 4. Apr, 23:06
der radiotyp spricht die ganze zeit von
12 meilensteinen obwohl die neue CD des ex-fußballspielers anton polster eigentlich
12 meistertitel heißt. das u-bahn-fernsehen bewirbt die spitzweg-ausstellung und schreibt:
der gelernte apotheker wäre heuer 200 jahre alt geworden - wenn er nicht eigentlich schon vor 123 jahren gestorben wäre. und der straßenbahnfahrer spricht von einem
stromschaden obwohl er eigentlich einen stromleitungsschaden meint, was wiederum für uns straßenbahnmitfahrer bedeutet, dass wir einen kleinen spaziergang machen müssen um in die arbeit zu kommen.
eigentlich blöd.
... jetzt kommt schon wieder dieser radiotyp und erklärt uns, dass dem jungen
hans hölzl seinerzeit von irgendeinem professor
ein absolutes gehör adjustiert wurde. und so können wir dem radiotyp eigentlich nur eine ausgeprägte ahnungslosigkeit attestieren.
brogdingnagg - 6. Feb, 14:27
ein "psychoanalyse-thriller"
von jed rubenfeld
Im Winter 1909 besucht Sigmund Freud New York. Rund um die historische Vorlesungsreise hat Jed Rubenfeld seinen Krimi angesiedelt.
Nachdem ein Mord passiert und ein weiterer nur knapp verhindert wird, werden Freud und seine Kollegen in die Ermittlungen verwickelt, mit Hilfe der Psychoanalyse soll der Mord aufgeklärt werden.
Neben der eigentlichen Krimihandlung findet Rubenfeld ausgiebig Gelegenheit, über die Psychoanalyse, ihren Begrüder und ihre Verbreitung zu dozieren, sein Wissen über die New Yorker Gesellschaft der Jahrhundertwende auszubreiten sowie seine profunden Kenntnisse zum New Yorker Stadtplan dieser Zeit durchblicken zu lassen. Und in Summe scheint Rubenfelds Vorhaben, einen Krimi mit Realitätsbezug nach allen Richtungen zu schreiben, der auch noch mit (zumindest beinahe) wissenschaftlicher Schlüssigkeit die Psychoanalyse erklärt, dann doch etwas zu ambitioniert. Die Geschichte ist zwar recht spannend, allerdings doch so konstruiert, dass der Held am Ende seitenlang erklären muss, wer wann was warum getan oder nicht getan hat - und selbst diese Erklärungen sind nicht wirklich überzeugend geschweige denn zwingend – das große „Aha“ bleibt irgendwie aus. Die im Prolog versprochene Antwort auf die Frage nach dem Grund für Freud’s grundlegende Abneigung gegenüber den Vereinigten Staaten bleibt Rubenfeld auch schuldig.
Im Großen und Ganzen ein sapnnender Krimi in angenehmen Erzählton geschrieben, mit einem gewissen Mehrwert (ein bisserl Psychoanalyse für’s laienhafte Halbwissen), allzu viel darf man sich jedoch nicht erwarten…
brogdingnagg - 5. Feb, 17:01
er war kein kranker, kein patient oder lamentierer, obwohl's ihm oft nicht so gut ging – stand seinen mann, fröhlich und unerschütterlich, fest und geradeaus. niemand hätte daran gedacht, dass es ihn so plötzlich erwischen würde. am montag hat’s ihn erwischt.
erst 49 und schon zwei herzinfarkte hinter sich, beschert durch rauchen und übergewicht – und der letzte herzinfarkt war dann selbst für ihn zu viel.
kein wunder möchte man sagen, er ist nicht sorgsam mit sich umgegangen, hat zu viel gearbeitet, zu viel geraucht, zu viel gegessen, zu viel ärger verdaut – aber jede erklärung ist doch unwichtig und unzureichend. es ist einfach nur traurig und schade um ihn. unbegreiflich, nicht zu glauben, dass er nicht mehr da ist, nicht mehr wiederkommen wird. nicht nur kurz weg, für ein paar tage im krankenstand, oder eine woche auf urlaub. weg. ganz sicher und für immer weg.
Walter L., ein lieber kollege, gestorben am 14.jänner 2008
er war einer von den guten.
brogdingnagg - 18. Jan, 12:06
brogdingnagg - 14. Jan, 08:09
ein Island-Krimi
von Arnaldur Indridason
freiwillig wäre ich wohl nicht so bald auf die idee gekommen, einen „island krimi“ zu lesen, die aufmachung des buches aus dem bastei lübbe verlag schaut doch ein wenig zu sehr nach drehständer-an-der-supermarkt-kassa-ramsch aus, aber das war jetzt natürlich sehr oberflächlich und vor allem: wenn sich die achtjährige schon extra auf den weg macht, um ein weihnachtsgeschenk für den stiefpapa zu suchen, der so gerne liest und am liebsten spannende krimis, dann muss man sich schon die mühe machen und das geschenkte buch auch bis zum schluss lesen.
und bis zum schluss wäre ich unter „normalen“ umständen nie gelangt. zu mühsam liest sich die geschichte über 400 seiten, in der die orte „kleivarvatn“ oder „háaleitisbraut“ heißen in denen der kommisar erlendur mit kollegin elinborg (namen, die irgendwie besser in „herr der ringe“ passen würden!?) seine ermittlungen führt, zu deprimierend und trostlos ist indridasons sprache, zu uninteressant und unmotiviert ist der erzählte versuch, einen mord aufzuklären, der schon vierzig jahre zurückliegt.
das verzweifelte bemühen des autors, mit zeitsprüngen in den kapiteln, etwas spannung herzustellen, oder der geschichte zumindest ein wenig „drive“ zu geben, misslingt leider völlig. die zusammenhänge sind teilweise sehr konstruiert, das ende ist vorhersehbar, zu plump versucht indridason auf die falsche spur zu lenken... also besser keine island-krimis mehr.
für die achtjährige war‘s natürlich ein super geschenk, danke vielmals, aber im nächsten jahr wünsch ich mir auch etwas so schönes selbst gebasteltes, wie die mama heuer bekommen hat!
brogdingnagg - 13. Jan, 12:09
das firmeninterne brainstorming auf der suche nach einer neuen werbelinie für
balkonanlagenbau war kurz:
„oida, wos foilt da bei balkon als erschtes ein..?“

brogdingnagg - 6. Sep, 12:19
... und die zeiger leuchten sogar im dunkeln! super!
brogdingnagg - 30. Aug, 07:58
zugegeben, wäre v.’s empfehlung nicht so eindringlich und auch drängend gewesen, ich hätte mich wahrscheinlich nicht aufraffen können, einen roman zur sklaverei im amerika des 19. jahrhunderts zu lesen, aber zum glück …!
in „die bekannte welt“ erzählt edward p. jones von sklaven und von ehemaligen sklaven, die sich freikaufen konnten und selbst zu sklavenbesitzern wurden.
jones „assoziierende“ erzählweise macht einen ganz besonderen reiz des buches aus. der autor verwebt verschiedene erzählstränge miteinander, geht immer wieder mit einzelnen figuren bis zu deren verschwinden oder ende mit, nimmt liegengelassene fäden wieder auf, um aus anderer richtung wieder zu den hauptfiguren zurück zu kehren, schweift wieder ab, springt in der zeit nach vorne oder zurück. dabei ist all das hin und her für den leser leicht mit zu machen, die sprünge und verflechtungen sind keineswegs künstlich oder gar aufgesetzt sondern ergeben sich ganz selbstverständlich, die assoziationen laufen leichtfüßig hierhin und dahin und die geschichte weckt und befriedigt die neugier des lesers gleichermaßen.
das alles wird mit einer bewundernswerten sprachkunst erzählt, in ruhigem, unaufgeregtem, sicheren ton und fluss. die geschichte von moses und den anderen sklaven auf der plantage von henry townsend, welcher selbst ein sklave war, zieht den leser in ihren bann, die brutatlität die den sklaven entgegenschlägt wird ebenso spürbar, wie die aussichtslosigkeit in der sie leben, ohne dass all das allzu explizit beschrieben werden muss.
also, v.’s empfehlung wird ebenso eindringlich weitergegeben: unbedingt lesen! "die bekannte welt" von edward p. jones.
brogdingnagg - 14. Aug, 12:22