nonentities

Montag, 18. September 2006

suchbegriffe ...

... welche via google zu brogdingnagg führten:
„harndrang nächtlich“
„gebratene entenschnäbel“
„wetti-tant“
„gartenparty slip“

und
"kann ein alkoholkranker glücklich werden ja und wie???“

… sollte mir das zu denken geben?

Dienstag, 5. September 2006

zum glück ...!

zum glück bin ich kein entführungsopfer, zum glück wurde ich nicht jahrelang in einem „verlies“ versperrt und versteckt gehalten, zum glück musste ich noch nie zu irgendwem „mein gebieter“ sagen, zum glück wurde ich nicht um meine halbe kindheit gebracht und als sklave missbraucht.
zum glück muss ich keine sechsstelligen eurosummen für interviewangebote vergleichen, zum glück muss mich kein betreuerteam von der öffentlichkeit abschirmen, zum glück muss ich nicht als öffentlichkeitsbeschaffer für kurz vor der pensionierung stehende psychologieprofessoren herhalten, die auch einmal gern ins fernsehen kommen wollen –
aber einen brief mit den worten „sehr geehrte weltöffentlichkeit“ zu beginnen, das hat schon was …

Donnerstag, 4. Mai 2006

kulturwut

der typ wird mir als philosoph, schamane (?), denker, und weiß der geier was sonst noch alles, vorgestellt. zwei minuten später höre ich seinen ersten satz und der lautet in etwa so: „die amerikaner haben keine kultur, da war ich bei einem … und da haben sie den sekt in plastikbechern ausgeschenkt, wahnsinn oder!?“ ächz, gähn, bitte nochmal denken, mister! – wenig später stellt sich heraus, als kulturbeurteilungsbeauftragter ist unser freund ganz besonders gut geeignet, zumal er experte für österreichs kulturquelle nummer 1, mozart ist.
im „kulturbierzelt“ österreich singt dj ötzi mit hias den musikantenstadl-walzer, zu jedem fingerhut kaffee um € 3,50 gibt’s ein glas wasser gratis, und in irgendeinem museum hängen sicher noch ein paar arisierte schiele oder ähnliches herum die (noch) uns gehören. eigentlich gründe genug, „uns“ als höhepunkt abendländischer kultur zu sehen, oder!? und wenn das nicht reicht, können wir immer noch stolz auf diverse größen verweisen, die seit 100-200 jahren in der kiste liegen. wenn das kein kultureller vorsprung ist…!

Mittwoch, 4. Januar 2006

rainbow warrior

wieder einmal ein wenig ferngesehen, ein paar minuten doku im terra nova.
„ … die letzte fahrt der rainbow warrior endete in der bucht von sowieso. dort wurde das greenpeace-schiff nach einer berührenden abschiedszeremonie im 25m tiefen meer versenkt…“ im bild dazu zig kleine boote mit jeder menge trauriger greenpeace aktivisten, die mit tränen in den äugleins das langsame untergehen des alten kahns beobachten.
so weit, so melancholisch.
nur – irgendwie doch seltsam, dass ausgerechnet greenpeace seinen ausrangierten pott quer durch den pazifik schippert um ihn dann irgendwo zu versenken!? lässt sich so ein schiff nicht recyclieren? ist das „ins-meer-schmeißen“ so eines tonnenschweren haufens aus eisen, plastik, holz, öl, lackbeschichtungen undwassonstnochalles denn keine umweltverschmutzung? fragen über fragen … dass einen dieser fernseher aber auch immer irgendwie im unklaren zurücklässt…!?

Mittwoch, 16. November 2005

sinnkrise

manchmal, an so abenden wie diesem, wenn der ganze tag nur keuchend vorrübergerannt ist, vom aufstehen im dunkeln bis zum heimkommen im dunkeln ein einziges hetzen, wenn jeder kurze moment der pause ein erschöpfter zwangsstop war und kein sammelndes innehalten, und wenn dann auch noch der bus ewig braucht, bis er durch die eiseskälte endlich daherkommt, dann möchte ich alles hinschmeißen. den ganzen kram liegen und stehen lassen, davongehen und nicht mehr wiederkommen.

sollen sie sich ihren scheiß doch selber machen, all die besprechungsabhalter und verantwortungsabwälzer, die anschissausteiler und arbeitsweitergeber und vor allem die wir-san-super und moch-ma-scho-großtöner - wenn sie so gut sind, los geht’s…!

etwas anderes tun, ein geschäft aufmachen oder ein kleines kaffee, ... oder beides in einem!? warum nicht, andere schaffen das auch, was soll schon passieren – etwas weniger geld verdienen, ok, so viel ist es jetzt auch nicht.
-
dann begegnet mir der obdachlose in der u-bahn, stinkend, unrasiert, mit zerfledderten kleidern und zwei verschiedenen zerfetzten schuhen und ich bekomme angst. vielleicht ist es doch besser, durchzuhalten. ein einigermassen sicherer job ist schon was wert. die sicherheit aufgeben für irgendwelche abenteuer oder unausgegorene illusionen die nur im ruin enden können?
es wird sicher bald wieder besser werden, es werden auch wieder angenehmere arbeitstage kommen,
morgen wahrscheinlich noch nicht, aber nächste woche ganz bestimmt…!?

Mittwoch, 12. Oktober 2005

supermarkt am abend

tausend leute, allen hängt der ärger aus dem büro unverdaut im gesicht herum, in der gemüseabteilung verdrängt eine stechend sterile putzmitteldampfwolke die klimatisierte supermarktluft, die wurstscheibenschneiderin ist sichtlich schon einigermaßen überarbeitet, die semmeleinsacklerin gibt ein nicht minder erschöpftes bild, zwischendrin kurvt jemand mit dem stechend sterilen kübel durch die gänge.
jeder schiebt seinen fangkorb vor sich her, jäger und sammler auf der suche nach ess- und leistbarem. nach rund 20 minuten suche, „darfs-sonst-noch-was-sein-nein-danke“ und etlichen wagerlkollisionen weist die will-haben-liste keine unterschiede zum inhalt des sammlerkörberls mehr auf. nur ein gläschen eingelegte pilze noch, dann nichts wie weg hier.
etiketten lesen, da ist mehr, dort ist weniger eingefüllt, das ist bio, dies ist genmanipuliert, also dann eben das teurere – moment, sojasoße, hundfutter, sojamilch… die jagdstrecke sah bis vor einigen sekunden noch anders aus. semmeln, fisch und gurke sind verschwunden, statt dessen machen sich tiefkühlerbsen, kantwurst und knäckebrot im wagerl breit…!?
mit der gewählten pilzmischung in der hand, verzweifeltes herumirren zwischen den regalen – wer hat meine mühsam erkämpfte beute entwendet?
sie steht seelenruhig in der kassenschlange, schaut verträumt auf den typ vor ihr. „`tschuldigung, das ist mein wagerl.“ erschrockenes hochfahren, energisch-grantiges „wie bitte?“ ungläubiger blick nach unten, dann die pein „ oh, entschuldigung, das tut mir leid, entschuldigung…“ mein entschärfendes „ kein problem, ist mir auch schon passiert“ hat sie schon nicht mehr gehört, war schon verschwunden in den gängen, auf der suche nach ausgewähltem und erlösung aus peinlicher begegnung.
ich hätte mich eigentlich auch für’s schon-mal-anstellen bedanken können…

Mittwoch, 21. September 2005

jeden tag

jeden tag der gleiche zug mit der gleichen verspätung, jeden tag die selben paar menschen, die verschlafen in den sitzen hocken, jeden tag die beiden lauten dampfplauderer, die reden und reden, als hätten sie sich schon jahre lang nicht gesehen und trotzdem nichts zu sagen. jeden tag die geschmackloseste frau der welt mit jeden tag grotesk geschmacklosen kleidungsstücken, jeden tag der bärtige mann, der bis zur tür raucht und beim aussteigen sofort in der tür wieder eine anzündet. jeden tag der gleiche weg, über die straße, durch die allee, wieder über die straße, jeden tag der dicke typ im trainingsanzug, der dem dackel beim scheißen zuschaut. jeden tag über den parkplatz, an tuienhecken entlang, jeden tag schüler die aus den häusern kommen, aufeinander warten und sich auf den weg machen, der kapperlträger, der aus der tiefgarage kommt und jeden tag zu schnell die gasse entlangfährt. jeden tag über den zebrastreifen, jeden tag die gleiche angst von einem telefonierenden lkw-fahrer überfahren zu werden, dann jeden tag das letzte windige wegstück.
und jeden tag das flugzeug, das immer höher steigt und in den wolken verschwindet. es ist die OS511 nach Mailand, jeden tag.

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