nonentities

Sonntag, 16. Mai 2010

notizen aus dem krankenstand

die ärzte verschreiben heutzutage doppelt so starke medikamente als eigentlich nötig, damit nicht nur die schmerzen und das fieber, sondern auch das fernsehprogramm ertragen werden kann. dank der glorreichen pharmaindustrie können wir stundenlang ohne kopfschmerzen die tumben werbungsunterbrechungen ansehen, die man für uns arbeitslose und krankenständlerische teile der bevölkerung tagtäglich so bereithält.
dazu passt auch woddy allen:
Am zuverlässigsten unterscheiden sich die einzelnen Fernsehprogramme noch immer durch den Wetterbericht.

Samstag, 10. April 2010

der 3.333te besucher

kam über die google suche nach "sex sells" hierher - welcome!

Samstag, 20. März 2010

grüner veltliner

Null Komma Fünfundsiebzig Liter

Ein Flaschenetikett abschreiben
und sich als elf-volumsprozentiger Poet
fühlen.

Den Korken herausziehen
und der selbstzerstörerischen Dummheit
trocken ihren Lauf lassen.

Den Landwein aus Österreich zum Tröster
und die schwärzeste Traurigkeit
zur Maxime erheben.

Immer neue grüne Hoffnungen einschenken
und ihnen verwässert
den Garaus machen.

Die Flasche austrinken
und Null Komma Fünfundsiebzig Liter Mitleid
mit sich selbst haben.


(ursprünglich deliriert am 15. Mai 1999)

Donnerstag, 14. Januar 2010

splitter

wir befinden uns mitten (?) im selbstversuch zur empirischen beantwortung der frage: wie lange können sich 5 menschen immer wieder selber anstecken, sodass durchgehend mindestens einer krank ist? - aktueller stand: 15 tage! - und wir sind noch lange nicht alle gesund, nein, es waren noch nicht mal alle dran mit krank sein!

der dreijährige hat aus irgendeiner fernsehsendung seinen neuen kampfschrei abgeschaut: „Backmischung!“
auch das angebot einen namen für den neuen kleinen aquariumsbewohner auszuwählen, wird vom jüngsten hochpoetisch umgesetzt: „koste-meine-milch“ schwimmt jetzt sichtlich stolz durch den wohnzimmerteich...!

Mittwoch, 6. Februar 2008

eigentlich meilensteine

der radiotyp spricht die ganze zeit von 12 meilensteinen obwohl die neue CD des ex-fußballspielers anton polster eigentlich 12 meistertitel heißt. das u-bahn-fernsehen bewirbt die spitzweg-ausstellung und schreibt: der gelernte apotheker wäre heuer 200 jahre alt geworden - wenn er nicht eigentlich schon vor 123 jahren gestorben wäre. und der straßenbahnfahrer spricht von einem stromschaden obwohl er eigentlich einen stromleitungsschaden meint, was wiederum für uns straßenbahnmitfahrer bedeutet, dass wir einen kleinen spaziergang machen müssen um in die arbeit zu kommen.
eigentlich blöd.

... jetzt kommt schon wieder dieser radiotyp und erklärt uns, dass dem jungen hans hölzl seinerzeit von irgendeinem professor ein absolutes gehör adjustiert wurde. und so können wir dem radiotyp eigentlich nur eine ausgeprägte ahnungslosigkeit attestieren.

Donnerstag, 6. September 2007

sex sells

das firmeninterne brainstorming auf der suche nach einer neuen werbelinie für balkonanlagenbau war kurz:

„oida, wos foilt da bei balkon als erschtes ein..?“



balkon vor der hütte

Donnerstag, 24. Mai 2007

heute, völlig umsonst

wenn ansonsten recht träge und schlafmützige passanten in der frühmorgendlichen ubahnstation plötzlich einen haken schlagen, einem völlig unvermutet in die quere und beinahe über den sprichwörtlichen haufen rennen, nur um sich allesamt eilig in eine abseits liegende ecke zu drängen, so kann mit einiger sicherheit davon ausgegangen werden, dass sich inmitten/unter dem zusammendrängenden fahrgastknäuel der „Heute“-spender befindet. ob volkschulkind oder rentner, ob ipod-hörer oder aktenkofferträger, ob lederjackenheini mit tschick-atem oder schicki-micki-mammi mit markenkinderwagerl, alle reißen sich wie wild um die kostenlose ubahnzeitung. warum? der flüchtige blick ins gratis-exemplar des sitznachbarn genügt bereits um eine menge weiterer fragen aufzuwerfen: „Bevölkerungszahl durchbricht die 8,3 Millionen-Schallmauer!“ lautet eine Schlagzeile von heute. der sitznachbar, vermeintlich aus einer jener „Balkan-Nationen“ gebürtig, welche von „heute“ als für das „Wachstum im Rekordtempo“ hauptverantwortlich identifiziert wurden, war offenbar nicht so sehr daran interessiert, ob der knall beim durchbrechen der „8,3-Mio.-Schallmauer“ ähnlich ohrenbetäubend sein wird, wie jener beim durchbrechen der 8,275-Mio.-Schallmauer, oder ob anlässlich dieses jahrhundertereignisses womöglich gar eine lärmschutzwand errichtet werden soll, …und blätterte weiter.
Neuer Umweltschock, jedes sechste Tier stirbt aus!“ – wie halten die leute das alle aus, ein derartiger thrill schon am frühen morgen - ganz österreich demnächst ein einziger friedhof der kuscheltiere? – völlig mit den nerven am ende, ist der sitznachbar ausgestiegen, hat „Heute“ irgendwo fallen gelassen und ist nach hause gerannt, um zu sehen ob die tiere alle noch leben, oder ob die katze schon ausgestorben ist…!?!

Freitag, 16. März 2007

...aber dann!

"wenn du dann laufen kannst, …"
"wenn du dann mal keine windel mehr brauchst,…"
"wenn du richtig radfahren kannst,…"
"wenn du in die schule kommst,…"
"wenn du dann ins gymnasium kommst,…"
"wenn du alleine weggehen darfst,..."
"wenn du 16 bist,…"
"wenn du deine erste freundin hast,…"
"wenn du die matura erledigt hast,…"
"wenn du dann endlich den führerschein hast,…"
"wenn du einmal deine eigene wohnung hast,…"
"wenn du irgendwann vielleicht „die richtige“ gefunden hast,…"
"wenn du dann endlich mit dem studium fertig bist…"
"wenn du dann mal einen job gefunden hast,…"
"wenn du selber erst verheiratet bist,…"
"wenn du erst mal über 30 bist,…"
"wenn du selber mal vater bist,…"

und jetzt…?

Montag, 19. Februar 2007

falco, seit neun jahren tot

die siebenjährige kommt vom christina-stürmer-konzert nach hause und erklärt, sie hätte ein autogramm von falco bekommen. bevor ich noch sagen kann, dass falco seit nunmehr 9 jahren nicht mehr lebt und das christina-stürmer-konzert maximal geeignet ist, die eine oder andere rotation des toten falco tief unten in seiner kiste am wiener zentralfriedhof zu provozieren, wird mir erklärt, dass der falco am christl-konzert einer jener karaoke-hampelmänner ist, nach denen siebenjährige heute so verrückt sind. einer jener frisurkünstler also, die es mit einigem herumgehampel und tief sitzendem hosenschritt ganz leicht schaffen, sechsstellige eurobeträge mittels sms-gebühren aus den volksschulen und kindergärten zu lukrieren. gibt’s kein namensrecht auf „falco"?
in der zwischenzeit kommt der vierjährige aus dem kinderzimmer, die kopfhöhrer des alten walkman am kopf und singt irgendetwas wie „ammateeus, amateus“. „das ist falco“ kann ich gerade noch resignierend seufzen, als die siebenjährige entdeckt, dass ihr starmaniafalco in der widmung den namen falsch geschrieben hat und dem autogramm mit dem tintenkiller zu leibe rückt. der walkman hat aber schon die nächste platte aufgelegt und bringt gefühlvolles gesülze vom kiffenden pfarrgemeinderat und der vierjährige singt gefühlvoll mit: „..was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann zusammen…“
das blüht uns also jetzt so für die nächsten jahre…

Dienstag, 5. Dezember 2006

fluridsdurfa miljö, oida!

die beiden frauen waren so um die zwanzig, vielleicht ein paar monate älter. jede schob einen kinderwagen mit einem etwa zweijährigen passagier vor sich her auf den bahnsteig. noch 4 minuten bis zum eintreffen des nächsten u-bahnzuges, also nützte eine der jungen, fürsorglichen muttis die wartezeit, um dem junior eine neue windel zu verpassen. dazu bettete sie den kleinen auf einem dünnen stoffdeckerl am boden des bahnsteigs. die oma des kleinen, der seinen hintern nur mit hörbarem widerstand den 4 grad celsius lufttemperatur aussetzte, quittierte die hektischen aktivitäten der tochter nur mit einem milden lächeln: „oida, wieso losst eahm beim wickeln net im wagl liegn, es is doch saukoit.“
derweilen hielten sich die beiden stolzen väter der kleinen kacker in angemessenem sicherheitsabstand, ebenfalls am bahnsteig auf. offensichtlich herrschte in den beiden jungfamilien gerade nicht die freundlichste stimmung, was vermutlich im leicht erhöhten alkoholspiegel der beiden jungpapas begründet lag. der hosenschritt auf kniehöhe, die schirmkappe in kühner schräge, tief ins gesicht gezogen, das schlüsselband lässig aus der tiefhängenden hosentasche baumelnd: die ausstaffage der beiden coolness-weltmeister war untadelig – aus spätpubertierender kapperlträgersicht, zumindest.
nachdem sie ihren junior mit einem scharf hingezischten „jetz hoit endlich ruhig, schatzi“ zurechtgewiesen und dann endlich mit rüden griffen trocken gelegt hatte, stellte die blonde einen der beiden männer zur rede. aus den wütenden anwürfen war zu verstehen, dass ihre vorwürfe gegen den illuminierten partner in einem zusammentreffen mit einem handelsvertreter für illegale substanzen auf einer entfernten ubahn-station begründet waren. eine geschäftliche transaktion zwischen den beiden dürfte einen unerfreulichen verlauf genommen haben infolgedessen ein schneidwerkzeug des käufers mit den extremitäten des verkäufers zusammen getroffen war. „… und waun du in häfn gehst, i sog’s da, i kum di ka anziges moi besuchen - und dei kind siechst a nimma!“ drohte die selbstbewusste jungmutter …
„zug-fährt-ab!“ die illustre runde ist noch am bahnsteig geblieben, die oma hat zu vermitteln versucht („er hot’s jo nur für di g’mocht!“) - der weitere verlauf der spannenden familiengeschichte ist mir dann zum glück erspart geblieben…

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