Dienstag, 5. Dezember 2006

fluridsdurfa miljö, oida!

die beiden frauen waren so um die zwanzig, vielleicht ein paar monate älter. jede schob einen kinderwagen mit einem etwa zweijährigen passagier vor sich her auf den bahnsteig. noch 4 minuten bis zum eintreffen des nächsten u-bahnzuges, also nützte eine der jungen, fürsorglichen muttis die wartezeit, um dem junior eine neue windel zu verpassen. dazu bettete sie den kleinen auf einem dünnen stoffdeckerl am boden des bahnsteigs. die oma des kleinen, der seinen hintern nur mit hörbarem widerstand den 4 grad celsius lufttemperatur aussetzte, quittierte die hektischen aktivitäten der tochter nur mit einem milden lächeln: „oida, wieso losst eahm beim wickeln net im wagl liegn, es is doch saukoit.“
derweilen hielten sich die beiden stolzen väter der kleinen kacker in angemessenem sicherheitsabstand, ebenfalls am bahnsteig auf. offensichtlich herrschte in den beiden jungfamilien gerade nicht die freundlichste stimmung, was vermutlich im leicht erhöhten alkoholspiegel der beiden jungpapas begründet lag. der hosenschritt auf kniehöhe, die schirmkappe in kühner schräge, tief ins gesicht gezogen, das schlüsselband lässig aus der tiefhängenden hosentasche baumelnd: die ausstaffage der beiden coolness-weltmeister war untadelig – aus spätpubertierender kapperlträgersicht, zumindest.
nachdem sie ihren junior mit einem scharf hingezischten „jetz hoit endlich ruhig, schatzi“ zurechtgewiesen und dann endlich mit rüden griffen trocken gelegt hatte, stellte die blonde einen der beiden männer zur rede. aus den wütenden anwürfen war zu verstehen, dass ihre vorwürfe gegen den illuminierten partner in einem zusammentreffen mit einem handelsvertreter für illegale substanzen auf einer entfernten ubahn-station begründet waren. eine geschäftliche transaktion zwischen den beiden dürfte einen unerfreulichen verlauf genommen haben infolgedessen ein schneidwerkzeug des käufers mit den extremitäten des verkäufers zusammen getroffen war. „… und waun du in häfn gehst, i sog’s da, i kum di ka anziges moi besuchen - und dei kind siechst a nimma!“ drohte die selbstbewusste jungmutter …
„zug-fährt-ab!“ die illustre runde ist noch am bahnsteig geblieben, die oma hat zu vermitteln versucht („er hot’s jo nur für di g’mocht!“) - der weitere verlauf der spannenden familiengeschichte ist mir dann zum glück erspart geblieben…

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