wie man ein wiener busprolo wird

um ein busprolo zu sein, muss man zumindest satte 150 kilo auf die wagge bringen, besser noch etwas mehr. dieses gewicht sollte sich zu 70% im bauchbereich ansiedeln, nur so ist man in der lage, die für busprolos typische sitzhaltung einzunehmen. nachdem sich der busprolo an allen fahrgästen die den bus rechtzeitig verlassen wollen vorbei, in den bus gerempelt hat, lässt er sich schnaufend auf einen gangsitz fallen. busprolos sitzen nie am fenster, sie könnten sonst in die versuchung kommen hinauszuschauen und von umgebungsanblicken beeinträchtigt werden. bekleidet ist der busprolo idealer weise mit einem trainingsanzug aus dem kastner&öhler katalogsortiment von frühjahr 1987 in unaufdringlichen pastelltönen, selbige sind schön anzusehen, praktisch und bei nicht zu häufigem waschen beinahe unbegrenzt haltbar. privilegiertere busprolos tragen ähnliche trainingsanzüge aus sondereditionen mit aufgesticktem vereinslogo á la „sk pfostendorf an der jauchen“ oder ähnlichen, aber dies ist nicht unbedingt erforderlich.
hat der busprolo nun den gewählten gangsitz und ein drittel des nicht immer unbesetzten nebensitzes in besitz genommen, so steckt er die eine hand in die tasche der trainingsanzugsjacke und lässt sie dort verweilen. dies dient zum einen dazu, den nagenden zweifel zu beruhigen, ob denn die kleine underberg-flasche für unterwegs immer noch heil und auch dort ist, wo sie sein soll (nämlich in der jackentasche) und zum anderen dazu, die nieren des sitznachbarn sanft mit dem massigen ellenbogen zu massieren, was wiederum die präsenz des busprolos eindrücklich mainfestiert. seine beine stellt der busprolo im sitzen möglichst weit auseinander, um einerseits zu verhindern, dass durch den nach unten hängenden bauch ein blutstau im oberschenkel entsteht und andererseits um ein überhitzen der vermeintlich in übergröße vorhandenen weichteile zu verhindern. (der fussraum vor dem sitz ist nun gänzlich vom busprolo eingenommen, „aber der spargeltarzan daneben kann sich seine füße ja um den hals hängen, wenn er zu wenig platz hat!“)
und so sitzt der busprolo nun, starrt selbstzufrieden unter seinem, von einem kettensägenhersteller ausgegebenen werbe-kapperl geradeaus und verdaut ebenso unüberhör- wie unüberriechbar seinen letzten underberg…

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