ahoi, kanuten!

g. meinte, für „nur-saufen“ seien wir alle zusammen schon ein wenig zu alt und zu vernünftig, also sollten wir anlässlich brogdingnaggs junggesellenabschied mal „was g’scheites“ machen.
und was ist „was g'scheites“? ein bisserl sommerlagerfeeling aus alten pfadfinderzeiten reproduzieren, ein wenig survival-heldentum für bürohengste, das klischee von der „echten männer-freiheit“ ein wenig strapazieren, was g’scheites eben, ganz klar! g. musste nicht lange erklären, sondern rannte mit seinem plan einer gemeinsamen kanufahrt lauter weit geöffnete türen ein.
also auf ins mekka des mietkanus, nach ceský krumlov, dieser böhmischen kleinstadt, die nicht nur über einen sehenswerten mittelalterlichen stadtkern verfügt, sondern auch über zig bootsverleiher, welche an sommertagen hunderte ausflügler und touristen mit geeignetem gerät versorgen, mit dem diese dann auf der idyllisch mäandrierenden moldau genüsslich dahinschippern.
angesichts der schier unglaublichen menge an kanus und rafts die schon am frühen vormittag den fluß bevölkerten, kam schnell die frage auf, ob das tschechische „ahoi“ (für hallo) wohl in der unbestreitbaren seefahrerischen leidenschaft unserer nördlichen nachbarn begründet liegt!?
und mittendrin die abenteurer aus dem fernen wien, durchwegs landratten ohne maritime erfahrungen geschweige denn seefahrerischem können, dafür aber hoch motiviert und nach beinahe durchzechter nacht auch auf dem entsprechenden "gipfel" körperlicher leistungsfähigkeit.
die 30km lange fahrt blieb unerwartet trocken. erst die letzten beiden wehranlagen, zwei lächerlich kleine staustufen von etwa einem meter höhe, mit seitlicher rinne für die freizeitpaddler, wurden zur herausforderung. bei jeder dieser wehranlagen im zentrum von ceský krumlov, bilden jeweils eine stromabwärts liegende brücke sowie zweihundert johlende touristen eine beeindruckende arena für die hobbysportler, die sich selbst und das geborgte boot ins wenige meter flussabwärts liegende trockene bringen wollen und somit hier durch müssen. und wie viele andere waren auch wir chancenlos.
unter dem applaus des publikums füllte die moldau auch unsere kanus mit jeweils einem einzigen schwall und versenkte sie damit gnadenlos. zumindest ein unfreiwilliges querstellen des kanus am ende der rinne mit anschließender halber eskimorolle blieb uns erspart. allerdings fragt man(n) sich hinterher natürlich, ob es nicht besser gewesen wäre, heldenhaft unter einem umgekippten kanu hervorzutauchen, anstatt mitsamt dem vollgelaufenen kanu einfach unterzugehen und bis zum bauch im wasser sitzend festzustellen, dass die schüssel wohl nicht mehr weiter fahren wird. (zur vervollständigung des bildes sei erwähnt, dass die wassertiefe nach besagter wehranlage gerade mal etwa 70cm betrug)
und so ist es doch noch eine ganz schön „feuchte“ angelegenheit geworden – aber was wäre schon eine kanufahrt ohne nass geworden zu sein...!?

das beste aber an dem ganzen: das wochenende ist völlig ohne nostalgie ausgekommen, es mussten keine alten g’schichten strapaziert werden, um sich gegenseitig daran zu erinnern, dass man sich einmal gut verstanden hat. der spaß und die freundschaft waren ganz und gar aktuell...
großes DANKE an g. für die idee und für die „reiseleitung“
und auch an alle anderen fürs dabeisein!

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