supermarkt am abend
tausend leute, allen hängt der ärger aus dem büro unverdaut im gesicht herum, in der gemüseabteilung verdrängt eine stechend sterile putzmitteldampfwolke die klimatisierte supermarktluft, die wurstscheibenschneiderin ist sichtlich schon einigermaßen überarbeitet, die semmeleinsacklerin gibt ein nicht minder erschöpftes bild, zwischendrin kurvt jemand mit dem stechend sterilen kübel durch die gänge.
jeder schiebt seinen fangkorb vor sich her, jäger und sammler auf der suche nach ess- und leistbarem. nach rund 20 minuten suche, „darfs-sonst-noch-was-sein-nein-danke“ und etlichen wagerlkollisionen weist die will-haben-liste keine unterschiede zum inhalt des sammlerkörberls mehr auf. nur ein gläschen eingelegte pilze noch, dann nichts wie weg hier.
etiketten lesen, da ist mehr, dort ist weniger eingefüllt, das ist bio, dies ist genmanipuliert, also dann eben das teurere – moment, sojasoße, hundfutter, sojamilch… die jagdstrecke sah bis vor einigen sekunden noch anders aus. semmeln, fisch und gurke sind verschwunden, statt dessen machen sich tiefkühlerbsen, kantwurst und knäckebrot im wagerl breit…!?
mit der gewählten pilzmischung in der hand, verzweifeltes herumirren zwischen den regalen – wer hat meine mühsam erkämpfte beute entwendet?
sie steht seelenruhig in der kassenschlange, schaut verträumt auf den typ vor ihr. „`tschuldigung, das ist mein wagerl.“ erschrockenes hochfahren, energisch-grantiges „wie bitte?“ ungläubiger blick nach unten, dann die pein „ oh, entschuldigung, das tut mir leid, entschuldigung…“ mein entschärfendes „ kein problem, ist mir auch schon passiert“ hat sie schon nicht mehr gehört, war schon verschwunden in den gängen, auf der suche nach ausgewähltem und erlösung aus peinlicher begegnung.
ich hätte mich eigentlich auch für’s schon-mal-anstellen bedanken können…
jeder schiebt seinen fangkorb vor sich her, jäger und sammler auf der suche nach ess- und leistbarem. nach rund 20 minuten suche, „darfs-sonst-noch-was-sein-nein-danke“ und etlichen wagerlkollisionen weist die will-haben-liste keine unterschiede zum inhalt des sammlerkörberls mehr auf. nur ein gläschen eingelegte pilze noch, dann nichts wie weg hier.
etiketten lesen, da ist mehr, dort ist weniger eingefüllt, das ist bio, dies ist genmanipuliert, also dann eben das teurere – moment, sojasoße, hundfutter, sojamilch… die jagdstrecke sah bis vor einigen sekunden noch anders aus. semmeln, fisch und gurke sind verschwunden, statt dessen machen sich tiefkühlerbsen, kantwurst und knäckebrot im wagerl breit…!?
mit der gewählten pilzmischung in der hand, verzweifeltes herumirren zwischen den regalen – wer hat meine mühsam erkämpfte beute entwendet?
sie steht seelenruhig in der kassenschlange, schaut verträumt auf den typ vor ihr. „`tschuldigung, das ist mein wagerl.“ erschrockenes hochfahren, energisch-grantiges „wie bitte?“ ungläubiger blick nach unten, dann die pein „ oh, entschuldigung, das tut mir leid, entschuldigung…“ mein entschärfendes „ kein problem, ist mir auch schon passiert“ hat sie schon nicht mehr gehört, war schon verschwunden in den gängen, auf der suche nach ausgewähltem und erlösung aus peinlicher begegnung.
ich hätte mich eigentlich auch für’s schon-mal-anstellen bedanken können…
brogdingnagg - 12. Okt, 09:14
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