Donnerstag, 19. April 2012

Hundert und ein untrügliche Anzeichen, dass wir langsam alt werden… #26

... wenn wir uns teure navigationsgeräte anschaffen, obwohl wir doch auf eine zehnjährige karriere als pfadfinder zurückblicken.

Dienstag, 17. April 2012

beim radiologen

Mit 17 kannst Du Dir kaum vorstellen, wie du die ganze Scheiße aushalten sollst, ohne Dir früher oder später das Leben zu nehmen. Mit 19 wird der club27 beschworen dem du dich cooler weise eventuell anschliessen wirst, mit 25 prophezeist Du Dir den sicheren Flugzeugabsturz mit spätestens 33, mit 28 fürchtest Du Dich vor dem 30er und mit 34 weißt Du, dass 35 zu werden auch keine große Sache ist.
Und so lebst Du dahin, verschlingst haufenweise gauloise und hektoliter von alkoholika, denn schließlich: „man lebt nur einmal!“

Und dann bist Du plötzlich 40 oder kurz davor, und findest dich im Wartezimmer des Radiologen wieder.
Die unbequemen abgewetzten Sesseln, die alten abgegriffenen illustrierten, das ausweglose Aufgerufenwerden, einer nach dem anderen - Herr p. Bitte, Zimmer 2.
Und während du dort stehst, den oberkörper folgsam freigemacht, deiner schützenden kleidung wie Deiner souveränität plötzlich entledigt, in position gestellt und zurechtgerückt – beschleicht Dich plötzlich eine diffuse angst. die kalte metallplatte mit dem positionslinien an welche du anweisungsgemäß die brust drückst, jagt dir einen eisigen schauer über den rücken. Du starrst an die wand und hältst die luft an, während dich die dame im weißen mantel kurz alleine lässt in dieser trostlosigkeit.

Was wird der metallisch brummende und klickende apparat hinter dir, mit seinen tödlichen strahlen die er durch dich hindurch jagt, zutage fördern. Ein bild, welches dein leben, so wie es jetzt ist, deine zukunft, so wie du sie erhoffst, in diesem raum, hier, heute, in diesem augenblick enden lässt?

„danke, bitte warten Sie hier einen moment.“ – der eine moment wird quälend lang, in der erwartung, hier entlassen zu werden.
Doch noch ist es nicht so weit, denn das frontalbild muss wiederholt werden. Und während Du noch versuchst in den gesichtern der beiden damen zu lesen, was denn nun beunruhigendes, unklares auf dem ersten bild zu sehen ist, dass gleich ein zweites gemacht werden muss, erklärt die dame, der erste versuch wäre „veratmet“ , (also verwackelt!?) und daher nicht brauchbar. Also nochmal, in position, kalter schauer, nochmals luft anhalten, starren, alle raus, nochmals brummen, strahlen, klicken – fertig.
Und als du durch die tür endlich draussen bist, mit den freundlichen damen im rücken, welche sich deine fotos „bis morgen“ anschauen werden, was aber ohnehin nicht dringend ist, schließlich hast Du ja keine beschwerden, alles nur zu routinezwecken, schaut die welt schon wieder viel freundlicher aus.
Und das radl ist zum glück auch noch da.
Fortsetzung folgt hoffentlich nicht.

Freitag, 6. April 2012

cardigan, ipod und goofy

der fast neue ipod hat eine ausgiebige runde in der waschmaschine gedreht, inklusive schleudern! musik-abspielen möchte er verständlicher weise jetzt nicht mehr. die mürrische dame, welche in wöchentlichen abständen mühsam aufgeräumte schneisen ins chaos-dickicht unseres haushaltes schlägt, lässt keinen anflug von schlechtem gewissen erkennen. schlussendlich hat ja nicht sie das vermaledeite kleine ding in die westentasche gesteckt. und wenn sie in jeder westentasche auch noch nachschauen müsste, wo kämen wir denn da hin bitte, da wird sie ja nie fertig! (westentasche! wer trägt heute noch westen? wenn schon, dann bitte eine cardigan! allerdings, dem ipod wäre die waschmaschinenfahrt in einer cardigan wohl auch nicht besser bekommen, der ist hin.)
während ich in der polizze der haushaltsversicherung nachlese, ob die eigene blödheit eventuell auch gedeckt ist, verlassen die jüngeren mitglieder der familie das haus in richtung osterurlaub mit den großeltern. *** (sternchen, sternchen, sternchen = literarischer kunstgriff, schamlos geklaut von harry rowohlt, welcher damit ausdrückt, dass "das was jetzt kommt rein gar nichts mit dem zu tun hat, was vorher steht!") *** drei kubikmeter erde kosten 36, der transport 120 euro. die ältere dame („seniorchefin!“) vom kieswerk will mir die erde nicht im bigpack bringen lassen und sorgt sich um meine gesundheit beim eventuellen ausschaufeln der m3-säcke; „... da werdn‘s ja zum goofy!“ - also gut, keine säcke, nur abkippen! *** der hauseigene streichelzoo will versorgt und gehegt sein, während die halbwüchsigen besitzer anderswo die ferien geniessen. also werden die nager frühmorgens ins freigehege verfrachtet, und abends, nachdem man kiloweise gemüse und körndln zu ihrer versorgung antransportiert hat, wieder eingefangen und in räuber-sichere boxen gebracht. so der plan. und wenn die viecher nicht den ganzen bürotag dazu genutzt hätten, ausgedehnte unterirdische gänge zu buddeln, in welchen sie sofort und dauerhaft verschwinden sobald man in die nähe des geheges kommt, wär‘ das auch keine große sache. bis die naserümpfenden mümmler endlich wieder rauskommen, kann dann schon mal eine viertelstunde vergehen...
in der wartezeit könnte man in ruhe ipod hören. oder goofy-heftln lesen, seufz!

Mittwoch, 28. März 2012

Hundert und ein untrügliche Anzeichen, dass wir langsam alt werden… #25

… aber offenbar noch lange nicht so alt ausschauen: wenn die lehrerin im sprachkurs zum wiederholten male meine dänisch gestammelte altersangabe bezweifelt, bloß weil „niogtredive“ nicht so leicht auszusprechen ist (und sie glaubt ich wollte eigentlich „niogtyve“ sagen!)

Dienstag, 27. März 2012

kurz und schmerzlos!?

der zahnarzt sagt "g'schturbn is g'schturbn" und meint damit den backenzahn, den er anschließend sogleich mit allerlei schnelldrehendem werkzeug tracktiert.
entwurzelt darf er drin bleiben, der untote. also wird er geöffnet, entkernt und provisorisch wieder verschlossen. einigermaßen kurz, aber nicht ganz schmerzlos.
am abend dann mit der gesamten mischpoke ins musicalzelt. während die katzen rumspringen und die Lloyd-webber kalauer aus den 80ern trällern, wünscht man sich kurz in die zahnarztpraxis zurück. (irgendwie hätte das untote musical ebenfalls eine ausgiebige wurzelbehandlung nötig.) absolut nicht kurz und auch keineswegs schmerzlos.
aber dem nachwuchs gefällt das sinnlose gehopse und der unverständliche singsang und so hat sich das kleine vermögen das man für die tickets ablegen musste ja doch ein wenig gelohnt. was tut man nicht alles...

Donnerstag, 2. Februar 2012

Hundert und ein untrügliche Anzeichen, dass wir langsam alt werden... #24

... wenn wir vom Zahnarzt mit weniger Zähnen rauskommen als wir mit reingenommen hatten!

Mittwoch, 1. Februar 2012

Hundert und ein untrügliche anzeichen, dass wir langsam alt werden… #23

… wenn das zunehmende ergrauen auch beim besten willen nicht mehr zu übersehen ist.

Donnerstag, 26. Januar 2012

Hundert und ein untrügliche Anzeichen, dass wir langsam alt werden… #22

…wenn wir uns bei dem Gedanken ertappen: wir sollten die zeit nützen, solange wir noch so jung sind!

Donnerstag, 19. Januar 2012

Originelle phobien aller art

  • Bargainophobie - Angst vor Ausverkäufen
  • Caligynephobie - Angst vor schönen Frauen
  • Aulophobie - Angst vor Flöten
  • Euphobie - Angst vor guten Neuigkeiten
  • Glucodermaphobie - Angst vor der Haut, die sich auf warmer, zu lange stehengelassenen Milch bildet
  • Arachibutyrophobie - Angst, dass Erdnussbutter am Gaumen klebenbleibt
  • Hellenologophobie - Angst vor griechischen (Fach-)Ausdrücken
  • Oneirogmophobie - Angst vor feuchten Träumen
  • Medecophobie - Angst, man sähe seine Erektion an einer Ausbeulung der Hose
  • Hypnotopophobie - Angst vorm Bettenmachen
  • Anablephobie - Angst, hochzusehen
  • Hippopotomonstrosesquippedaliophobie - Angst vor langen Wörtern
da sollte doch für jeden was dabei sein!

Samstag, 14. Januar 2012

HUNDERT UND EIN UNTRÜGLICHE ANZEICHEN, DASS WIR LANGSAM ALT WERDEN... #21

... wenn wir zu ahnen beginnen, was mit 'midlife crisis' eigentlich gemeint sein könnte.

Mittwoch, 11. Januar 2012

öbb kundenzentrum

das öbb-kundenzentrum schließt um 17:40, ist an der tür zu lesen. es ist 17:38, die automatische glasschiebetür mit der schließzeitenbeschriftung geht nicht mehr auf. drinnen sind zwei kunden zu sehen, ein kundenzentrumsschalter ist besetzt und ein weiterer öbb-kundenzentrumsbediensteter gestikuliert soeben grantig, wiederholt auf seine armbanduhr deutend.

"wir bitten um verständnis" steht auch noch da, an der tür.
natürlich haben wir verständnis. sehr verständlich, dass die öbb versucht, ihre angestellten vor allzu viel renitenten fragestellern und komplizerten kunden zu schützen, die naturgemäß immer erst kurz vor dem wohlverdienten feierabend in scharen einfallen, boshafter weise!
wer zugfahren will, kann ja auch tagsüber kommen, wozu gibt's urlaubstage und gleitzeit. oder man informiert sich auf der öbb-website, diese ist ja von geradezu sprichwörtlicher funktionalität und strukturiertheit!

Dienstag, 3. Januar 2012

fetzenliteratur vs. harry rowohlt

die "fetzenliteratur" bedrohe unsere sprachkompetenz, ist im standard zu lesen und angesichts der abkürzungsdialoge, für welche die zwölfjährige allmonatlich so ihr handyguthaben verbraucht, scheint das durchaus glaubhaft: "hi" "wg" "wm" "hdl" - "hallo", "wie gehts", "was machst", "hab dich lieb" - macht vier kurzmitteilungen, dazwischen kommen jeweils vom gegenüber vier antworten mit ebenso dichtem informationsgehalt - da sind die 1000 sms pro monat im handumdrehen verbraten!
wir setzen den kontrapunkt und legen am nachmittag die lesung von harry rowohlt ein - ein wahrer sprach- und sprechkünstler und der ungekrönte könig der abschweifung, von welchem K. & D. zuletzt eine cd ins haus brachten, für die ihnen hiermit nochmals herzlich gedankt sei!
und während wir uns harry's geschichten und hymnen (ja, der singt auch bei seinen lesungen!) anhören, unterstützen wir die strategischen ambitionen des neunjährigen und malen ihm ein paar kämpfer seiner tabletop-monsterarmee an. das ist zwar bei einiger vernunft betrachtet völlig sinnlos, aber wahrscheinlich immer noch besser, als einen kubikmeter lego nach farben zu sortieren und jedenfalls unterhaltsamer als rasenmähen.
der fünfjährige sitzt dabei und übt pfeifen, was er mit bemerkenswerter hartnäckigkeit nun schon seit einigen tagen tut - fffft pffff schschsch ffff.... aber schön langsam geht's!
kurz bleibt ihm und uns die luft weg, denn die zwölfjährige hat auf der suche nach dem handy-ladekabel ihr zimmer verlassen, wobei offenbar eine schier enorme wolke süsslich-blumigen teenager-parfums entkommen konnte welche nun durchs ganze haus wabert.
als wir wieder zu uns kommen ist auch harry mit seiner lesung am ende.
der ambitionierte tabltop-armee-besitzer hat sich inzwischen wieder zum fernseher verdrückt, um doch endlich das 245te level seines neuen wii-spieles zu schaffen, der kleine pfeifer ("pfifferling") kann sich das natürlich nicht entgehen lassen...
so geht's dahin, ... gg, lol, ;-)

Montag, 2. Januar 2012

Hundert und ein untrügliche Anzeichen, dass wir langsam alt werden... #20

...und doch nichts gelernt haben: wenn wir nach der silvesternacht nur zu einem (ernstgemeinten?) neujahrsvorsatz in der Lage sind - Nie wieder Alkohol!

Freitag, 23. Dezember 2011

dialog im dunkeln

hinter mir, sagt Er zu Ihr: „… jo, und dann hob i an Enellpee-kuas gmocht und seitdem red i nimma so schiach!“
drauf Sie: „Enellpee, wos haßt’n des?“
und Er: „kaa auhnung, is doch scheißegal, hauptsoch es hüft…!“

hundert und ein untrügliche Anzeichen, dass wir langsam alt werden ... #19

... wenn uns angesichts dröger flagship-stores flagship von heute, nur lokalbesuche von anno dazumal vor 15 jahren einfallen!

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