Freitag, 30. Juni 2006

rad in gefahr

wenn es regnet, ist rad fahren in wien eine wirklich gefährliche angelegenheit. und das liegt nicht so sehr an dem rutschfilm, den schon wenige regentropfen auf dem spiegelgglatten gußasphalt bilden, mit dem viele radwege wohl in guter absicht ausgegossen wurden. auch, dass straßenbahnschienen gerade bei regen zu gnadenlosen fallen für zweiräder werden können weiß jeder radfahrer in der stadt längst, das ist weiter kein thema.
wirklich gefährlich ist es eigentlich nur deswegen, weil ein großer teil der wiener autofahrer angesichts der ersten regentropfen offenbar jegliche verkehrsregeln vergisst. im hastigen bemühen, den firmenaudi so schnell wie möglich in der heimischen garage unterzustellen und dabei die letzte glanzwachsimpregnierung nicht völlig einzubüßen, werden sämtliche vorrangregeln in den wind geschlagen und gnadenlos gas gegeben. ganz schlimm wird’s, wenn auch noch freitag ist, und die helden der arbeit alle dringend heim ins wochenende wollen. „der radlfahrer hat eh zeit, der soll mi da jetzt net aufhalten!“
und so rollt man denn im nieselregen zweirädrig heimwärts, bloß nicht zu schnell, bloß nicht zu sicher auf den eigenen vorrang bedacht, schließlich hat man nichts davon, wenn der mercedesheini erst dann merkt, dass er die stoptafel ignoriert hat, wenn man auf seiner motorhaube liegt.
den unumstrittenen ersten platz im bewerb um den rücksichtslosesten arsch des tages gewinnt allerdings der fahrer des roten (?) wagens, dessen seitenspiegel mir von hinten kommend, in voller fahrt gegen den lenker knallte. enge einbahnstraße, 30er beschränkung, noch 100m bis zur kreuzung, und der typ muss unbedingt überholen. soviel akrobatik wie nötig war, einen sturz bei 25km/h in die seitlich geparkten autos zu vermeiden, hätte ich mir eigentlich gar nicht zugetraut. der rote ist aber leider nicht stehen geblieben um mir zu gratulieren, auch nicht um sich nach dem befinden meiner sündteuren mountainbike-lenkstange zu erkundigen, nein, er fuchtelte kurz wild nach hinten und weg war er.
wahrscheinlich hat er daheim gleich sein versicherungsvertretungsfreunderl angerufen und sich von dem einen neuen beheizbaren seitenspiegel spendieren lassen.
nach dem zusammenklauben meiner paar verbliebenen nerven bin auch ich weitergefahren, noch einige male über glitschigen gussasphalt in richtung diverser motorhauben geschlittert, aber letztlich dann doch, nass und unverletzt daheim im wochenende angekommen.

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