babys

Mittwoch, 27. November 2013

Du musst nicht winken!

Schade eigentlich, aber andererseits auch ganz gut, jetzt wo der eisige wind durch die häuserschluchten pfeift, nicht mehr mit klammen fingern und kalten ohren im hof stehen bleiben und gebannt zu den fenstern hinauf schauen zu müssen, während der junior langsam das treppenhaus nach oben geht und in jedem halbstock kurz mal rauswinkt. Zuletzt hat er ohnehin schon des öfteren im zweiten stock auf den unten frierenden papa vergessen.
Die verabschiedung unten beim eingangstor ist kurz und pragmatisch, seine gedanken sind schon im klassenzimmer, sein blick ist konzentriert auf der suche nach den freunden, die ebenfalls gerade verabschiedet werden, die ebenfalls nur mehr mit einem ohr zuhören, während die eltern einen schönen tag wünschen und ihnen stolz hinterherschauen. „Du musst nicht winken, papa!“ - was bis ende oktober noch absolute pflicht und undiskutierbare notwendigkeit war, ist heute schon viel zu uncool.
Groß ist er geworden der kleine, selbstbewußt und kompetent, findet seinen weg in dem riesigen schulhaus, lernt buchstaben und zahlen, bearbeitet hefte und werkstücke, findet freunde und knüpft beziehungen, hat erlebnisse und macht erfahrungen von denen wir als eltern - wenn überhaupt - eventuell erzählt bekommen. Am buchstabentag haben wir dann die gelegenheit, einen kleinen eindruck zu bekommen, vom leben des juniors außerhalb des heimischen kinderzimmers, können einen kurzen blick in seine welt werfen, können ihm und seinen kollegInnen zwei stunden lang dabei zusehen, wie sie neugierig sind, neues zu lernen und motiviert sind, ihr können zu beweisen.
Dieses bemühen und bedingungslose interessiert- und motiviert-sein des erstklasslers ist wohltuend im kontrast zu den nachmittagelang letschert zuhause herumhängenden und ohne pause handy-tippenden geschwistern im teenageralter - andererseits, die waren ja auch mal so, wann hat das bloß aufgehört...?

Samstag, 5. November 2011

er ist schon ein großer

Jetzt ist der Alte schon 5 Jahre alt - unglaublich! 5 jahre ist es jetzt schon her, dass v.'s hebamme morgens um 9 meinte, wir sollten vielleicht doch gleich fahren, auch wenn bis zum errechneten termin noch drei wochen zeit wäre. es hat dann doch noch den ganzen tag gedauert, bis wir endlich wussten dass „es“ keine helen sondern ein luis ist.
Und fast 5 jahre ist es her, dass der wenige tage alte zwerg täglich zwei (im vergleich zu seinem ärmchen riesige) ampullen antibiotika verabreicht bekam und eine woche am monitor verkabelt im krankenhaus verbringen musste.
und heute kann er seinen namen schreiben, schläft allein bei der oma, sammelt pickerl, baut lego-raumschiffe, nimmt freiwillig medizin, möchte immer mithelfen, schwimmt ohne schwimmflügerl, macht sich eine cd an, geht aufs klo, schneidet Karotten, fährt fahrrad, schmiert sich ein brot, sucht sich eine hose aus, spielt theater im kindergarten, kennt alle star wars charaktere mit namen, kämpft lichtschwertduelle mit dem großen bruder aus, ... die liste ließe sich fortsetzen.
er ist eben schon ein großer und der elternstolz ist ein ebensolcher. das musste einfach einmal gesagt werden. Alles gute zum Geburtstag, Luis!

Montag, 15. März 2010

es ist wie verhext

warum müssen kleine kinder eigentlich jeden infekt aus dem kindergarten mit nach hause nehmen, können‘s nicht mal einen dort lassen? warum muss man den nachwuchs eigentlich zu mindestes drei oder eher noch mehr ärzten schleppen, bis endlich mal einer eine vernünftige diagnose äußert, könnte nicht gleich der erste auf die gute idee kommen? und dann, warum dauert‘s eigentlich mindestens sechs wochen bis endlich ein arzt zeit hat, dem kleinen die rachenmandeln zu entfernen, kann der das nicht früher machen? und warum kann die op-freigabe für den „kleinen routineeingriff“ eigentlich nicht gleich im spital gemacht werden, warum muss der kleine da noch zwei weitere warteräume durchsitzen?
und wenn dann endlich all die hürden genommen sind - warum wird eigentlich erst im op die temperatur des schon ziemlich benebelten kleinen patienten gemessen, kann das nicht schon gemacht werden, bevor das „alles-wurscht-zäpfchen“ verabreicht wird?
und warum in aller welt muss der alte ausgerechnet heute fieber bekommen, womit die lang erwartete op natürlich hinfällig ist? warum will er seine rachenmandeln eigentlich unbedingt behalten und mit ihnen weiter dahinschnarcheln, ohne die dinger wär‘s sicher erholsamer?
lauter fragen, die man sich als elternteil besser nicht stellt - der frust wäre nur noch größer.

Montag, 1. Januar 2007

prosit neujahr!

prosit-neujahr

und guten morgen, ihr erwachsenen! selber schuld, wenn ihr meint, bis irgendwann spät nächtens wein trinken zu müssen um dann irgendwann gemeinsam auf die uhr zu schauen. deswegen stell doch ich meinen acht wochen lang stetig eingeübten schlaf-trink-rythmus nicht auf den kopf! alle zweieinhalb stunden muss ich etwas essen, und mir ist ziemlich wurscht ob ihr die halbe nacht damit verbracht habt, knallkörper zu zünden oder zu betrachten, nach dem essen will ich gefälligst frisch gewickelt und zumeist auch eine halbe stunde herumgetragen werden, und damit basta!

Sonntag, 12. November 2006

strepto... was?

unser kleiner luis hat in seinen ersten paar lebenstagen leider schon bekanntschaft mit unangenehmen zeitgenossen machen müssen. unsympathische bakterien, genannt „streptokokken“ machen ihm derzeit das leben schwer. das bedeutet, dass luis nicht nur fieber hat und sich zumeist ziemlich unwohl fühlt, sondern auch, dass er einige tage lang dreimal täglich, eine beeindruckende menge antibiotika in sein kleines ärmchen injeziert bekommt – wobei er sich erst recht ziemlich unwohl fühlt. außerdem bedeutet das, dass luis so lange im krankenhaus bleiben muss, bis er seine mikroskopisch kleinen quäler wieder los geworden ist und er sich wieder so richtig wohl fühlt. besuche sind für luis derzeit leider auch nicht wirklich zu empfehlen – wer weiß, was die noch für mikroskopische quälgeister mitbringen…!

aber immerhin, nachdem er die tortur von kinderarzt–untersuchung, ambulanz-untersuchung aufnahme-untersuchung und stations-doppel-und-dreifach-untersuchung endlich überstanden hatte, und die ärzte auch schon eine idee geäußert hatten, was ihm „vermutlich“ fehlt …
und kurz danach sogar schon damit begonnen hatten, ihn zu behandeln, da konnte luis endlich wieder einigermaßen ruhig schlafen.

zwischendurch, wenn er wach wird, und er gerade kein fieber hat, schaut luis sich zumeist sehr interessiert um und betrachtet die ausstattung seines krankenzimmers im total angesagten 70er-jahre retro design, oder freut sich über den schicken spitalsstrampler, den er bekommen hat.

die prozedur und die vier stiche, die notwendig waren, um den venflon in sein winziges blutgefäß am handgelenk zu manipulieren und ihm daraus die paar zur probe nötigen blutstropfen abzuringen, hat luis wohlweislich vergessen, nur manchmal träumt er noch davon …

das monströse gitterbett im zimmer würde ihm wahrscheinlich auch albträume verursachen, aber da muss er nicht hinein, lieber hält ihn mama die ganze nacht im arm.

die kann jetzt, wo die „vermutungen“ der ärzte schon ziemlich sicher sind, viele befürchtungen ausgeräumt wurden und die aussichten schon ganz gut sind, auch schon wieder ein wenig lachen.
tagsüber ist auch der papa da, - und so vergeht die zeit schon irgendwie. luis schläft, trinkt oder wird gewickelt, die eltern lesen, machen sich sorgen oder sehen fern…

schließlich hat luis, für seinen aufenthalt im spital sogar einen eigenen fernseher bekommen. auf dem läuft zwar nur ein einziges programm, das ist aber nicht unspannend…!monitor

aber
soo lustig ist das ganze eigentlich nicht und wir hoffen sehr, dass luis die infektion sehr bald und gut überstanden haben wird und wir ihn gesund wieder mit nach hause nehmen können!

Montag, 4. September 2006

die seepferdchen

in der familie seepferdchen (hippocampus) ist der stolze werdende papa derjenige, der mit dem nachwuchs schwanger geht, und nicht wie sonst zumeist üblich die mama, die den dicken bauch bekommt. zwar dauert die schwangerschaft bei den kleinen meeresbewohnern nur zwölf tage, dafür können es aber bis zu 200 kinderchens werden, die der seepferdchenpapi in seiner bruttasche ausbrütet und dann in einem lauschigen seegrasversteck zur welt bringt.
wenn ich v. so sehe und unter dem gewicht und den turnübungen und den schattenboxkämpfen unseres ungeborenen juniors ächzen höre, so bin ich doch manchmal froh, kein seepferdchen geworden zu sein...

Mittwoch, 14. Juni 2006

besichtigungstermin

damit’s nicht so gar so technisch klingt, sondern gleich ein bisserl ein heidschi-bumm-beidschi-feeling rüberkommt, gell, sagen wir zum besichtigungstermin in unserer geburtsklinik nicht einfach besichtigungstermin, gell, oder gar ´tag der offenen tür´, sondern wir sagen „storchenparty“ - süss, gell!? – schließlich will/muss man ja wissen, wohin man dann, wenn’s soweit ist, voller nervosität, so schnell wie möglich, die zeitgerecht gepackte kliniktasche am rücksitz, sämtliche radarfallen auslösend, mit der ächzenden mutter in spe am nebensitz hinkutschieren wird – also muss mann wohl oder übel hin zur “storchenparty“. und sich dann gemeinsam mit etwa vierzig unterschiedlich interessierten elternpaaren von einem fünfundfünzigjährigem typ in weißem anzug, mit doktorplakette und grauer jackson-five-frisur erklären lassen, dass hüpfballgeburten am besten klappen. natürlich findet sich gleich ein witzbold, dem zum hüpfball was witziges einfällt. daraufhin wird’s aber gleich wieder ernst und wichtig und mister ober-schlaumeier fragt den stationsoberarzt des krankenhauses, ob’s hier ein beatmungsgerät gibt und ob er (der oberarzt) dieses auch bedienen könne (das schlaucherl fragt wahrscheinlich auch den installateur ob er schon mal eine rohrzange gesehen hat!) gleich darauf will die ehemalige bezirksvizemeisterin im schwergewichtsringen wissen, ob sie ihr kind auch unter vollnarkose im tiefschlaf zur welt bringen könne, wegen der schmerzen und so. doktor jackson-five weiß nicht so recht, demonstriert aber sicherheitshalber schon mal die funktionsweise eines gerätes mit der schönen bezeichnung „saugglocke“.
dann erklärt die grauhaarige batikblusen-hebamme mit dunkler marlboro-faserschmeichlerstimme, dass die station, das krankenhaus, die krankenschwestern und hebammen, das personal im gesamten, eigentlich die ganze stadt hier, insbesondere aber vor allem sie selbst, ausgesprochen stillfreundlich seien. still und freundlich? naja – stillgruppe, stillvorbereitung, stillzimmer, stillerlebnis, stillhilfen, stillproblematik, still… still… still … GNAAADE!!!
der hupfballkasperl hat schon wieder einen witz auf lager, aber für heute reichts. die chefhebamme , gell, die hör’n wir uns heute nicht mehr bis zum schluss an, gell, oder doch? dabei erzählt die gerade, gell, wieviel personal, gell, wieviel geburten, gell, wieviel zimmer, gell und vor allem wieviel euro, gell! – während die motoradtussi wissen will, ob mutter, schwiegermutter, tante, schwägerin, neffe und großonkel bei der geburt auch alle dabei sein dürfen, irgendwer muss ja schließlich die scheinwerfer für die kamera bedienen, währenddessen schieben wir die seidenpapiermosaikbehübschte schiebetüre ganz vorsichtig und leise ein wenig zur seite und suchen das weite.
übrigens, für alle die’s noch nicht wussten, aber in den letzten paar minuten irgendwie schon geahnt haben: wir haben das geburtshupfballzimmer auch reserviert und zwar für irgendwann rund um den 26. november …, gell!

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